Der Jakobsweg
Es ist der 16.Oktober 2017 für mich ging dieser Tag zeitig los. Es war der Tag an dem ich dem ich die Wanderung auf dem Jakobsweg beginnen wollte.
Von Leipzig sollte es nach Frankfurt gehen, in 2 Wochen.
Ich hatte so etwas noch nie gemacht und so startete ich an diesem Tag sehr optimistisch.
Von Leipzig Zentrum ging es am ersten Tag bis zu Raßnitzer See.
Das waren etwa 15km und in etwa die Hälfte die ich pro Tag ursprünglich angepeilt hatte. Daran merkte ich wie sehr ich mich selber aber auch das Gewicht des Backpacks und den Weg unterschätzt hatte.
Ich übernachtete am Rande des Sees in meinem kleinen Zelt.
Am nächsten Morgen ging es dann Weiter.
Ich hatte gutes Wetter und so kam ich etwas zügiger als am ersten Tag voran.
Mein Weg führte mich vom See quer durch Merseburg bis zum Schloss Unterhof.
Das waren ungefähr 20km.
Am Abend schmerzten meine Füße extrem und ich stellte fest das ich mir mehrere Blasen gelaufen hatte.
Das Schloss beinhaltete eine Pilgerherbe und so schlief ich das erste mal in einer solchen.
Ich schlief gut, auch wenn es etwas komisch war in einem Raum mit 10 Betten als einziger zu schlafen.
Ich hatte mir angewöhnt so gegen 6 Uhr aufzustehen und so tat ich es auch am dritten Tag, bis ich morgens immer los kam war es um 8.
Ich verließ das Schloss also so gegen 8 Uhr und stellte nach ca 5km fest das jede Straße die ich nehmen wollte gesperrt war. Also blieb mir nur der Zug.
Ich fuhr eine Station bis Brunsbedra, von dort aus lief ich an dem Tag bis nach Freyburg.
Von unterwegs aus organisierte ich mir einen Campingplatz.
Als ich dort am Abend ankam stellte ich fest, er lag mitten in der Stadt und war sehr klein, ganz nach meinem Geschmack.
Ich baute mein Zelt auf und unterhielt mich noch sehr gut mit anderen Campern.
Am nächsten Tag packte ich wieder meine Sachen und lief weiter.
Von Freyburg sollte es bis nach Eckartsberga gehen.
Auf diesem Weg machte ich so einige Erfahrungen die mich hart an meine Grenzen brachten.
Ich merkte das ich müde und kaputt von den letzten Tagen war und mein Körper sich nach Ruhe sehnte.
Als ich in Eckartsberga angekommen war und meinen Schlafplatz, eine Pilgerherberge bezogen hatte, nahm ich mir bewust Zeit für mich.
Am Morgen des nächsten Tages entschied ich erst einmal nicht weiter zu laufen, stattdessen nahm ich den Zug nach Erfurt.
Dort nahm ich mir ein Einzelzimmer in einem Hostel und ruhte meinen geschundenen Körper aus.
Ich blieb insgesamt 3 Tage in Erfurt.
In diesen 3 Tagen wurde mir bewusst das ich es nicht bis nach Frankfurt schaffen werde. Das war für mich erstaunlicherweise nicht schlimm.
Anstatt bis nach Frankfurt zu laufen machte ich nun eine Städtetour.
Ich schaute mir Marburg, Würzburg und zum Schluss Frankfurt an.
Alle drei Städte hatten ihren Reiz.
Mir ist auf dieser Tour einiges bewusst geworden und ich habe viel über mich selber gelernt.
Ein paar Sachen möchte ich mit euch zum Schluss noch teilen.
Mir ist bewusst geworden, dass man nicht alles was man einmal geplant hat auch eins zu eins so umsetzen muss. Man darf den Mut haben spontan zu sein und seine Pläne anpassen.
Habe den Mut deinen Eigenen Weg zu gehen und laufe nicht anderen Menschen hinterher.
In diesem Sinne
LG Felix